Manta – Garage Finsing

… hier ist der Wahnsinn zu Hause!

Mrz
18

Die Heizung – AKTUELL

Posted by Michi

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Nach gut 6 Jahren war es so weit – Die Heizung fiel von den üblichen 110 Grad plötzlich auf etwa 60 Grad ab und ging schließlich irgendwann ganz aus. Versuche, sie erneut zu starten, quittierte sie mit einer lauten Fehlzündung. Es war zum Verzweifeln, und noch dazu sau kalt. Ich spielte schon mit dem Gedanken mir eine andere Heizung zu kaufen, aber mich packte der Ehrgeiz. Das Ding ist aus der guten alten Zeit, also robust, was soll da schon groß sein. Im Verdacht hatte ich den Kraftstoff-Filter, aber ein neuer brachte keine Besserung. So landete die lieb gewonnene Sirokko 256.01 auf meiner Werkbank.

Für meine Begriffe musste es ihrem Verhalten nach ein Problem mit dem Kraftstoff geben, also bestellte ich auf Verdacht eine neue Pumpe und – bei der Gelegenheit – gleich neue Kohlen für den Motor. Die Wartezeit darauf nutzte ich, um die Sirokko komplett zu zerlegen und zu reinigen. Das war auch dringend nötig – mit Staubsauger, Drahtbürste und Pressluft entfernte ich grobe Ablagerungen… Wie gesagt, die Heizung lief 6 Jahre Problemlos. Alle 5 Jahre mal ran zu gehen kann sicher nicht schaden…

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Dabei bin ich auch auf das eigentliche Problem gestoßen. 

Wie geschildert wurde Steinwolle zur Gehäusedämmung verwendet.

Das war keine gute Idee!

Teile davon lösten sich und wurden von der Heizung eingesaugt. Das Zeug war nicht nur hinten am großen Lüfter, sondern auch in der Brennkammer zu finden.

Genauer gesagt war das kleine Kraftstoffrohr zum Zerstäuberbecher verstopft. Darum landete der Brennstoff (ausschließlich Diesel bei mir) überall, nur nicht da wo er hin gehört.

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Nachdem ich Aussicht auf Erfolg hatte, hab ich die Verstopfung gelöst.

Ein Stück steifer Elektro-Draht, Bremsenreiniger und Druckluft war dabei sehr hilfreich.

Probleme gab es hingegen bei der Beschaffung einer neuen Dichtung zwischen Brenner und Wärmetauscher. Da die 256.01 ausschließlich für militärische Zwecke (biologische und chemische Einsätze) gebaut und zivil nicht vertrieben wurde, war auch die Dichtung nicht aufzutreiben.

Also muss man entweder selbst eine anfertigen oder Retten. Auf Grund der Temperatur entschied ich mich für letzteres 😉 Dabei sollte man nicht zu viel Staub aufwirbeln, denn die Dichtung kann Asbest enthalten!

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an sirokko-heizungstechnik (eBay) für die ausführliche Beratung und den schnellen Versand der anderen Teile!

Ich habe die alte Dichtung mittels Elring Dirko Profi HT „gerettet“. Die Sirokko wurde von Grund auf gereinigt, die Kohlen vom Motor und die Kraftstoff-Pumpe erneuert sowie den bei mir unnötigen Unterbrecher für die Zündanlage entfernt. Dadurch wurde sie deutlich leiser!

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Bei dem ersten Probelauf war schnell klar, dass die „Operation geglückt“ ist. Statt der üblichen 110 Grad kamen nun knapp 130 Grad vorne raus… Sauber machen lohnt sich also!

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Nun zu dem neuen Zuhause meiner Sirokko:

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Optimal wäre natürlich die Heizung draußen zu montieren und den Warmluftstrom in die Werkstatt zu leiten. Aber diese Möglichkeit hatte ich nicht.

Daher kam die Heizung in ein komplett geschlossenes Gehäuse, welches aus Spanplatten und Konstruktionsholz gefertigt wurde. Die Planung dauerte etwas, da die Heizung unter ein Fenster passen sollte. Der Spielraum war nicht sehr groß. Wer in der Höhe mehr Luft hat sollte etwas höher hinaus, das erleichtert das Entnehmen der Sirokko zur Wartung.

Die Spanplatten habe ich im Baumarkt auf Maß schneiden lassen. So war die Montage relativ einfach.

Ich musste lediglich das Konstruktionsholz zusägen und die Ausschnitte herstellen.

So, der Kasten an sich steht. Die angebrachten Winkel dienen zur Aufnahme für das „Zwischenabteil“ für Turbine und Elektronik.

– Luftfilter

Frische Luft bekommt sie über 2 Pollenfilter aus dem PKW-Bereich von MANN-FILTER. Entschieden hab ich mich auf Grund der Maße für den CU26009. Aus Alu-U-Profilen (19,5×35,5×1,5) habe ich entsprechende Rahmen angefertigt. Die Filter können nach lösen einer Schraube nach oben entnommen werden, sind also einfach zu wechseln. Abgesehen davon sind sie problemlos überall zu bekommen und zudem nicht so teuer. Wichtig ist, dass der Filter überall sauber anliegt, damit keine ungefilterte Luft daran vorbei strömen kann. Die Übergänge / Spalten habe ich auf der Innenseite mit Alu-Klebeband verschlossen. Auch über die Schraubenköpfe habe ich dieses geklebt, damit der Filter beim Wechsel nirgends hängen bleibt und das schnell von der Hand geht.

– Zusätzliche Lüfter

Damit im Gehäuse kein Unterdruck entsteht (wodurch Abgas austreten oder es zu einer unsauberen Verbrennung kommen kann) überlasse ich die „Saugarbeit“ einer 125mm Turbine von Dalap (Turbine M 125). Diese sitzt in einem „Zwischenabteil“, in welchem zugleich auch die Elektronik untergebracht wird (Lüftersteuerung, Schalter, Relais usw.). Mit entsprechenden Lüftersteuerungen kann man die Drehzahl regulieren. Ursprünglich wurde die 200mm-Version verbaut, doch diese wurde beim Herunterregeln sehr laut. Die M125 läuft sehr ruhig, allerdings reicht sie nicht für die höchste Heizstufe. Da ich diese eh nur zum Starten der Heizung verwende und danach auf 1/2 schalte, kann ich darüber hinweg sehen. Wer die Sirokko auch auf Vollgas laufen lässt, für den ist die Dalap Turbine M 150 wohl die bessere Wahl!

BILD

Damit die Heizung stets unter normalen Druckverhältnissen läuft, wurde vorne ein zusätzliches Lüftungsgitter angebracht. Darin ist auch ein Fliegengitter integriert, damit sich keine Spinne in die Heizung verirrt (siehe letztes Bild).

Der zweite Drehzahlregler ist für den „Abgaslüfter“, welcher den Abgasen den Weg in die richtige Richtung zeigt 🙂 . Wie bereits geschildert verträgt die Sirokko kein komplett geschlossenes Rauchgassystem, und das ist amtlich, da fängt sie an zu wummern/dröhnen und zu rauchen. Die Heizung will atmen, darum auch der Lüfter für das Rauchgas. So bleibt das System offen, und dennoch die Abgase draußen.

– Das Rauchgas / die Abgase

Die Abgase der Heizung sind sehr heiß. Laut Anleitung beträgt die Abgastemperatur ca. 350 Grad. Im Dunkeln sieht man auch des Öfteren noch glühende Rußpartikel aus dem Abgasrohr fliegen. Das hat mich schon lange gestört, ich will schließlich nicht für draußen heizen. Aus diesem Grund spendierte ich der Heizung einen Rauchgaskühler. Durch diesen sollte die angesaugte Luft der Heizung vorgewärmt und der Wirkungsgrad erhöht werden.

Der gewünschte Effekt blieb leider nahezu aus. Der Aufwand, die zusätzlichen Kosten und der Nutzen stehen in keinem vernünftigen Verhältnis. Das Ding scheint bei Holzöfen besser zu funktionieren, da ist das Rauchgas auch heißer. Man muss bedenken, dass das Rauchgas ja auch mit Frischluft vermengt wird, dadurch sinkt die Temperatur natürlich (bei mir auf etwa 150 Grad). Anfassen kann man den Kühler bei Betrieb trotzdem nicht mehr, das wird schon sehr warm, aber um das Rauchgas zu kühlen bzw. die Ansaugluft vorzuwärmen, dafür reicht er leider nicht so wirklich. Bei Gelegenheit baue ich mal was aus Blech und Kupferrohren, da ist etwas mehr zu erwarten.

 

– Sonstiges

Wichtig ist wie bereits erwähnt, in ein komplett geschlossenes Gehäuse eine Öffnung zu machen, wo überschüssige Luft der Turbine entweichen kann. Der Luftbedarf ist ja je nach Stufe unterschiedlich. Durch diese kann bei zugesetzten Filtern notfalls die Heizung auch Luft ziehen.

Diese Öffnung habe ich vorne am Gehäuse oberhalb der Sirokko angebracht, da hier eh ein Hitzestau im Gehäuse war. Die austretende Luft ist lauwarm und somit nicht störend.

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Die Elektronik wurde in dem „Abteil“ der Turbine untergebracht.

Um die Heizung problemlos entnehmen zu können, habe ich eine Lüsterklemmenleiste eingebaut. So sind die 5 Kabel der Heizung schnell abgeklemmt.

Darüber laufen auch die Versorgungsleitungen mit 12,24 und 230 Volt.

Viel hat sich nicht verändert – lediglich der Taster zum Vorglühen wurde durch einen kleineren ersetzt, welcher ein Relais ansteuert. Eine entsprechende Kontroll-LED wurde daneben eingebaut und zeigt den Betrieb der Glühkerze an (am Arbeitsstrom des Relais angeschlossen)

Für eventuelle Nachrüstungen wurde auch ein 12V-Anschluss rein gelegt.

Scharfe Augen entdecken hier auch eine H7-Lampe. Die Schaltstufen „VOLL“ und „HALB“ waren mir zu wenig, Darum habe ich eine dritte Stufe eingebaut, wo die Lampe als Vorwiderstand fungiert.

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Die Schalttafel besteht aus dem Deckel eines Elektro-Gehäuses.

Diese wurde mit folgenden Schaltern bestückt (von oben nach unten):

– Kippschalter : 230 Volt für die Lüfter, so muss ich nicht jedes Mal neu regeln.

– Drehschalter mit 3 Stufen für die Heizung

– Kraftstoffpumpe

– Drucktaster zum Vorglühen, daneben eine Kontroll-LED

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Und so steht sie nun da… Nicht klein, nicht fein, aber sie macht gut warm 🙂

Auf Grund der zahlreichen Anfragen: Als Tank verwende ich einen 60 Liter Kunststoffkanister, wodurch man relativ selten Nachfüllen muss.

 Oben wurde ein 6mm Kupferrohr eingeführt und abgedichtet, wodurch die Heizung über einen herkömmlichen Filter Diesel ansaugt. Dieses Rohr geht nicht ganz bis zum Boden, damit sich Verunreinigungen unten absetzen können. Der „Tankdeckel“ muss lose sitzen, das sollte sich von selbst erklären. Sinnvoll ist es natürlich die Betankung immer dann durchzuführen, wenn die Heizung danach ein paar Stunden nicht läuft, damit sich Verunreinigungen absetzen können. Ein kleinerer Kanister mit 20 Liter geht natürlich auch, aber dann muss man natürlich auch öfter nachfüllen. Ist eben Geschmackssache…

Die Sirkokko ist sehr sparsam im Verbrauch. Gemessen hab ich es zwar bisher nicht, aber ich schätze ca. 0,7 Liter pro Stunde bei halber Leistung. Volle Leistung bringt zwar etwas mehr Warmluft, jedoch bläst man dann auch relativ viel Wärme beim Kamin raus. Effektiver arbeitet sie auf der kleineren Stufe.

Ob sie bei meiner zusätzlichen 3. Stufe (Betrieb über zusätzlichen Vorwiderstand (H7-Lampe)) noch mehr innerlich verschmutzt kann ich aktuell noch nicht sagen, das wird sich zeigen… Da auf „Stufe 3“ jedoch ein kleiner Überdruck im Gehäuse herrscht, ist dies nicht zu erwarten. Sie dreht damit nur etwas langsamer und die Turbine sorgt für etwas Nachdruck. Der Hersteller gibt eine minimale Betriebsspanung von 21,6 Volt an. Ob ich mit meinem „Vorwiderstand“ noch in dem Bereich liege muss ich noch prüfen. Ggf. wird die Seite entsprechend überarbeitet (Stand:09.04.2017)

 

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